Während des Holocausts wurden zwischen 50.000 und 55.000 Menschen von Berlin aus in die Konzentrationslager und Ghettos deportiert und fast alle dort ermordet. Die meisten von ihnen waren zuvor in einem der drei großen Berliner Sammellager in Mitte, im Wedding sowie 1941 und 1942 in Moabit. Von dort aus wurden sie zu einem der Deportationsbahnhöfe gebracht. Der Bahnhof Grunewald sowie der Anhalter Bahnhof waren zwei davon, mindestens 30.000 jedoch wurden vom Güterbahnhof Moabit deportiert.
Der Weg zwischen der als Sammellager missbrauchten Synagoge in der Levetzowstraße und dem Deportationsbahnhof Moabit beträgt rund 2 Kilometer. Er soll beispielhaft für alle anderen in der Stadt gegangenen Wege gekennzeichnet werden.
Dabei gab es auch innerhalb Moabits unterschiedliche Wege. Nicht alle Juden liefen zu Fuß, ein Teil wurde auch in Möbelwagen oder offenen Polizei-Lastwagen zum Bahnhof gebracht.
Mit dem Audiowalk gehen Sie einen Weg ab, der überliefert ist, aber auch hier gibt es kleine Abweichungen. Vor allem, weil er nicht durch die Lübecker Straße führt, sondern über das Gelände des damaligen Krankenhauses Moabit. Der Grund ist, dass dieses Krankenhaus damals eine wichtige Rolle gespielt hat: Sowohl im Widerstand, als auch, weil dort schon 1933 viele jüdische Mediziner*innen entlassen wurden und manche später ebenfalls ermordet wurden.