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Dieser Audiowalk führt Sie quer durch Moabit (auch auf Englisch). Gehen Sie den Deportationsweg ab: Vom Ort der einstigen Synagoge, die als Sammellager missbraucht wurde bis zum Güterbahnhof, von dem aus rund 30.000 Jüdinnen und Juden in die Konzentrationslager und Ghettos deportiert wurden.
SO FUNKTIONIERT ES.
Der 22-jährige Rolf J. hatte sich bereits versteckt, wurde aber im Winter 1942 festgenommen. Während der Deportation konnte er aus dem Zug fliehen und erzählt später:
„Sie brachten mich zum Judenreferat der Gestapo in die Burgstraße und wollten von mir die Namen der Personen wissen, die mir geholfen haben. Ich weigerte mich, wurde in den Keller geschleppt und dort mit einem Ochsenziemer ausgepeitscht. Nach acht Wochen wurde ich einem Transport nach Auschwitz zugeteilt. In Handschellen gefesselt schleppte man mich mit fünf weiteren Leidensgenossen, die ebenfalls in der Illegalität aufgegriffen wurden, in ein Transportauto. Es brachte uns zum Bahnhof Putlitzstraße. Ein ehemaliger Nachbar von mir, der hier als Ordner der Jüdischen Kultusgemeinde eingesetzt war, steckte uns noch Stullen zu.
Ich erinnere mich, dass der Bahnsteig sehr niedrig war und die Menschen sofort in die Waggons getrieben wurden. Wir waren mit 48 Menschen in einem Waggon eingepfercht, Männer, verzweifelt weinende Frauen und Kinder. An den Bahnhof kann ich mich nur ungenau erinnern, er lag etwas abseits von der Stadtbahn.“