In dieser Straße, rechts im Haus Nummer 13, wurde 1890 Kurt Tucholsky geboren. Heute erinnert eine Gedenktafel daran. Tucholsky war Journalist und Schriftsteller und zeitweiliger Mitherausgeber der Wochenzeitschrift „Die Weltbühne“. Während der Weimarer Republik galt er als einer der bekanntesten und schärfsten Kritiker des preußischen Militarismus und des deutschen Obrigkeitsdenkens. Seine Haltung verstärkte sich noch in der NS-Zeit.
Seit den 1920er Jahren lebte Tucholsky die meiste Zeit in Frankreich. 1929 siedelte er nach Schweden um: „Sie rüsten für die Reise ins Dritte Reich“ schrieb er damals über Deutschland – und er sollte Recht behalten. 1933 waren Tucholskys Bücher unter den ersten, die von den Nazis öffentlich verbrannt wurden. Gleichzeitig erkannten sie ihm die deutsche Staatsangehörigkeit ab. Im Dezember 1935 starb Kurt Tucholsky an einer Überdosis Schlaftabletten. Bis heute ist umstritten, ob es sich dabei um Suizid oder einen Unfall handelte.
„Jede Glorifizierung eines Menschen, der im Krieg getötet worden ist, bedeutet drei Tote im nächsten Krieg.“
Kurt Tucholsky
