Die Geschichte von Werner Scharff

Die Geschichte von Werner Scharff

Auch in Moabit gab es Widerstand gegen den tödlichen Antisemitismus und die Verfolgung während der NS-Zeit. Zum Beispiel wurden verfolgte Jüdinnen und Juden in Wohnungen versteckt. Dies war unter den damaligen Verhältnissen bereits lebensgefährlich. Doch manche gingen wesentlich weiter.

Werner Scharff

Erinnern Sie sich noch an Werner Scharff, den Elektriker der Synagoge Levetzowstraße? Dort erkannte er die grausamen Machenschaften der Nationalsozialisten und das Schicksal ihrer Opfer. Scharff stellte sich mit einigen Gestapo-Beamten gut und erhielt so Einblick in die Listen der geplanten Deportationen. Zahlreiche Menschen konnte er dadurch vor der Verhaftung warnen.

Im Sommer 1943 kamen die Nazis Werner Scharff auf die Schliche und deportierten ihn ins Ghetto Theresienstadt. Doch dem Elektriker gelang die Flucht. Er kehrte zurück nach Berlin und widmete sich im Untergrund weiter den in Not Geratenen, vor allem Jüdinnen und Juden. Er besorgte Lebensmittelkarten, Unterkünfte, falsche Papiere und hatte bald schon eine 30 Mann starke Truppe an Gleichgesinnten organisiert. Gemeinsam verteilten sie Flugblätter, planten sogar Befreiungsaktionen für Menschen, die die Gestapo gefangen hielt. Leider wurden sie verraten. Werner Scharff kam mit zwei weiteren Widerständlern ins KZ Sachsenhausen, kurz darauf wurden sie erschossen. Die anderen aus Scharffs Gruppe überlebten im KZ oder Gefängnis, bis die Sowjetische Armee sie befreite.

Foto: Privatbesitz / Reproduktion Gedenkstätte Deutscher Widerstand

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